Bundesweit gilt unser Land Sachsen – Anhalt als Vorbild in der Kinderbetreuung. Ein Stand, der erfreulich ist, aber kein Grund sein darf, um sich auszuruhen. Kinderbetreuung war, ist und bleibt ein Thema von herausragender Bedeutung. In Sachsen-Anhalt wird daher seit August 2013 über das Kinderförderungsgesetz diskutiert.
Dieses Gesetz garantiert allen Eltern, ungeachtet ihres sozialen Status, eine Kinderbetreuung, die ihren Bedürfnissen entspricht.
Das beinhaltet einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagesplatz in einer Kinderkrippe und/oder einem Kindergarten.
In den Einrichtungen ist der Betreuungsschlüssel zur Entlastung der Erzieherinnen verbessert worden. Außerdem sieht das Gesetz finanzielle Entlastungen von Familien mit mehreren Kindern vor.
Insgesamt stellt die Landesregierung dafür ca. 60 Mio. Euro zusätzlich zur Verfügung. Auch ein Bildungsprogramm zur frühkindlichen Förderung und ein Qualitätsmanagement schreibt das Gesetz den Trägern vor.
Viele Städte und Gemeinden klagen nun über finanzielle Mehrbelastungen, obwohl die materiellen Verbesserungen, wie der Ganztagsanspruch und
veränderte Betreuungsschlüssel vollständig vom Land gegenfinanziert werden. Auch die Frage der Erhöhung der Elternbeiträge steht immer wieder im Raum.
Um sich vor Ort über den Stand der Umsetzung des Kinderförderungsgesetzes und auftretende Probleme ein Bild zu machen, hatte der SPD – Landtagskandidat Hagen Neugebauer zu einer Veranstaltung in das Bernburger „Metropol“ eingeladen.
Das zahlreich erschienen fachkundige Publikum setzte sich aus Vertreterinnen und Vertretern aus zahlreichen Kommunen (u.a. Schönebeck und Nienburg), freien Trägern von Kindertagesstätten und Erzieherinnen und Erziehern zusammen.
Ihnen stand Petra Grimm – Benne, parlamentarische Geschäftsführerin und sozialpolitische Sprecherin der SPD – Landtagsfraktion, Rede und Antwort.
Nach einführenden Bemerkungen zu grundlegenden Fragen des Gesetzes ging es in der Diskussion vor allem um die Ausgestaltung der Regelungen vor Ort.
Dabei gestand die Landespolitikerin noch vorhandene Ecken und Kanten im Gesetz ein, die teilweise zu einem bürokratischen Mehraufwand führen. Hier versprach sie Änderungen, nach dem erste Erfahrungen, und belastbare Zahlen aus den Landkreisen vorliegen.
Auch Nancy Wellenreich – von der Diakonie Mitteldeutschland aus Halle angereist – betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit und des Erfahrungsaustauschs kommunaler und freier Träger.
Insgesamt ein Abend, der in konstruktiver und sachlicher Atmosphäre seinem Titel gerecht wurde: „SPD – mittendrin“.